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Gedankensplitter zur Aquarellmalerei

Am besten, man benutzt zwei nicht allzu kleine Wasserbehälter (aus Plastik und durchsichtig hat sich bewährt). . In dem einen Behälter spült man die Pinsel voller Farbe aus, in dem anderen befindet sich klares Wasser, mit dem man den Pinsel anfeuchtet

Dr.Kranz 16.03.2005

Putzlappen kann man nie genug haben - nach dem Ausspülen des Pinsels nimmt man überschüssige Feuchtigkeit aus dem Pinsel mit dem Putzlappen heraus, um dann erst neue Farbe aufzunehmen. Ferner benötigt man - allerdings ganz saubere - Putzlappen auch dazu, Stellen, die zu naß geworden sind, abzutupfen und auf diese Weise aufzuhellen

Eine Rolle Küchentuch ist ebenfalls sehr praktisch - vor allem auch, wenn man bereits gemalte Stellen wieder anfeuchtet, um dann u.a. mit Küchenpapier die betreffenden Stellen abzutupfen

Man sollte in jedem Falle genug "Vormalpapier" haben - Papier also, auf dem man den Pinselstrich ausprobiert, wenn man den Pinsel mit neuer Farbe gefüllt hat. Damit ist man vor Überraschungen sicher und kann genau kontrollieren, wie der neue Farbauftrag tatsächlich aussehen wird.

Grundsätzlich sollte man bei der Aquarellmalerei mit den hellsten Farbtönen beginnen. Nur so ist gewährleistet, daß man alle Töne in der richtigen Abstufung auch dunkler lassen werden kann (natürlich gibt es auch hervorragende Künstler, die sich an diese Regel überhaupt nicht halten - aber bis man dies von sich behaupten kann, wird die Arbeit erleichtert, wenn man sich an gewissen Grundregeln orientiert).

Es ist auch sinnvoll, auf einem hellen Stück Papier oder Pappe all die Farben aufzumalen und mit der korrekten Farbbezeichnung zu versehen, über die man in seinem Aquarellkasten verfügt, denn auf dem Papier sieht eine Farbe ganz anders aus, als in einem Förmchen des Aquarellkastens. Man kann sich auch verschiedene Kärtchen zulegen, auf die man jeweils eine Farbe aufmalt, um dann mit einem Locher ein Loch in die Karte zu stanzen. Dann kann man eine solche "Lochkarte", die ja eine bestimmte Farbe aufweist, auf eine bereits gemalte Stelle legen und durch die freibleibende runde Öffnung genau prüfen, ob der Farbton, der im ausgestanzten Loch sichtbar ist, mit dem Farbton auf der Karte übereinstimmt.

Eine alte Zahnbürste kann man dazu gebrauchen, Farbpartikel auf das Bild zu spritzen, diese feinen Tropfen und Spritzer können ein Bild oft stark beleben.

Mit einem kleinen Naturschwamm, den man in die flüssige Farbe taucht und dann auf das Papier drückt, können interessante Muster erzeugt werden, was vor allen Dingen in der Landschaftsmalerei sinnvoll sein kann.

Mit einem scharfen Messer oder einem Stück von einer Rasierklinge (Vorsichtig - man schneidet sich sehr leicht !) kann man eine Farbschicht so anritzen, daß das weiße Papier darunter zum Vorschein kommt, wie z.B. bei Schnurrhaaren einer schwarzen Katze, etc.

Mit Q-tips kann man ziemlich präzise eine überschüssige Farbe vom Blatt aufnehmen.

Frischhaltefolie kann interssante Wirkungen erzeugen, wenn man sie auf die nasse Farbe drückt, sie antrocknen läßt, und dann die Frischhaltefolie langsam und vorsichtig wieder abzieht.

Als Palette für das Aquarellmalen haben sich alte (sie müssen alt und in der Oberfläche schon ziemlich abgenutzt sein, sonst perlt die Farbe ab) Porzellanteller bewährt. In den Innenseiten der Aquarellkästen perlt die Farbe dann, wenn der Kasten noch neu ist - hier hilft das Auswaschen mit etwas Ochsengalle (im Fachhandel erhältlich) - etwas Haushaltsspülmittel tut es zur Not auch.

Einen Bildgrund für Aquarellmalerei können Sie leicht selbst herstellen, indem Sie feste Pappe mit weißer Dispersionsfarbe (nur beste Qualität verwenden) streichen - die Rückseite muß auch gestrichen werden, sonst wellt sich die Pappe zu stark. Dieser Bildträger hat den Vorteil, daß Sie Aquarellfarbe bei Korrekturen sehr leicht auch wieder abwaschen können, wenn eine Stelle mißlungen sein sollte.

Klebeband (Tesakrepp, o.ä.) kann man dazu benutzen, eine Stelle abzukleben, wenn dort zunächst keine Farbe hingelangen soll - man muß darauf achten, daß es nicht zu fest auf dem Papier klebt.

Rubbelkrepp ist eine Flüssigkeit, die man vor dem Farbauftrag an die Stellen des Bildgrundes aufträgt, die hinterher hell bleiben oder ggf. weiter bearbeitet werden sollen. Nach dem Trocknen der (einfach über dies Rubbelkrepp gestrichenen) Aquarellfarbe „rubbelt“ man vorsichtig dieses Rubbelkrepp ab - und darunter erscheint dann das weiß gebliebene Papier.

Mit dem Ende eines aufgedröselten (wie die Seeleute sagen würden) Taus können Sie interessante Wirkungen erzielen, wenn Sie das Tauende statt Pinsel benutzen.

Es gibt eine Fülle verschiedener Papiere für die Aquarellmalerei - probieren Sie einfach aus, was Ihnen am meisten zusagt. Statt eines Blocks, der ja nur eine Sorte Papier enthält. kaufen Sie sich doch einfach einzelne Bogen mit verschiedenartigem Papier. Je dicker und schwerer das Papier, desto besser ist es meist für die Aquarellmalerei geeignet, weil es sich dann weniger wellt und verzieht. Außerdem kann es aufgrund seiner Dicke und Festigkeit auch stärkere Korrekturen vertragen - bis hin zum ganz, ganz vorsichtigen Abschleifen mit Schmirgelpapier.


Sie sollten sich in jedem Fall einen knetbaren Radiergummi zulegen, den Sie wie Knetgummi formen und damit ganz gezielt kleinste Stellen durch Auftupfen wegradieren können. Zur Ergänzung dient auch ein weicher Radiergummi aus Plastik, den man ggf. nach Belieben spitz zuschneiden kann, um auch damit feinste Korrekturen ausführen zu können.

Mit Sprühfixativ kann man Aquarelle hinterher einsprühen, um sie gegen Verwischen zu schützen.

eine alte Kreditkarte kann man sich so zurechtschneiden, daß man mit ihrer Hilfe interessante Linien in die noch feuchte Aquarellfarbe schaben kann.

etwas Salz, über feuchte Aquarellfarbe gestreut, kann interessante Effekte hervorbringen.

Eine Art Stempel, mit dem man Muster in ein Aquarell einfügen kann, läßt sich aus alten Korken und alten Radiergummis herstellen.

feste Borstenpinsel, wie wir sie in der Öl- und Acrylmalerei benutzen, können dazu verwendet werden, einen alten Farbauftrag im Aquarell wieder mit Wasser anzulösen und ggf. auszuwaschen.

mit einem alten Borstenpinsel kann man besondere Strukturen und Linien, wie Gras, Haar, etc. zu erzielen, dazu kann man auch die Borsten gezackt ausschneiden oder verunstalten.

Naßklebeband ist ein Klebeband, mit dem man angefeuchtetes Papier auf eine feste Unterlage kleben kann, um es für die Aquarellmalerei vorzubereiten. Wenn das fest aufgespannte Papier trocknet, zieht es sich zusammen und wird ganz glatt. Darauf kann man dann ggf. auch naß-in-naß malen, ohne daß sich das festgespannte Papier wellt.
 
Zum Aufziehen von Aquarellpapier eignet sich ein Zeichenbrett ( Tischlerplatte oder Sperrholz - mit farblosem Lack von beiden Seiten überstrichen)

aus zwei gleichgroßen, festen Pappen kann man sich eine einfache Transportmappe für Papier, Zeichnungen oder Bilder herstellen, indem man die beiden Pappen aufeinanderlegt und am unteren Rand einfach mit Klebeband zusammenklebt.

Etwas weiße Deckfarbe, oder auch weiße Acrylfarbe, ist manchmal hilfreich, um doch noch kleinere weiße Stellen in dunklere Aquarellfarbe einzusetzen.